24h-Übung Jugend 2025

Herausforderungen, Teamgeist und Begeisterung

Am 1. August war es wieder so weit: Die Jugendgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Tacherting startete ihre lang erwartete 24-Stunden-Übung. Siebzehn Jugendliche waren gegen Nachmittag ins Feuerwehrhaus gekommen, um sich realitätsnahen Aufgaben zu stellen, wie sie auch im Feuerwehralltag auf sie zukommen könnten.

Die Planung und Durchführung lag in den Händen der drei Jugendwarte Anna Bosch, Elisabeth Namberger und Stefan Baumgärtner. Sie bereiteten nicht nur die Abläufe minutiös vor, sondern sorgten auch für Abwechslung und forderten die Teilnehmenden mit einem vielseitigen Programm. Unterstützt wurden sie von mehreren aktiven Feuerwehrleuten, die ihr Wissen und ihre Erfahrung einbrachten und so den Realitätsbezug der Übung entscheidend erhöhten.

Der Auftakt am Freitagnachmittag begann mit dem Beziehen der Schlafplätze im Gerätehaus. Die Jugendlichen richteten sich ein und erhielten anschließend eine Einweisung zur Nutzung der Funkwecker, die sie im Laufe der nächsten 24 Stunden zu den verschiedenen Einsätzen alarmieren würden. Eine kurze Einführung in die Fahrzeuge und die wichtigsten Gerätschaften bereitete alle auf die kommenden Herausforderungen vor.

Übungseinsätze – Ein abwechslungsreiches Szenario

Im Verlauf der Übung wurden die Jugendlichen immer wieder durch Alarmierungen aus dem Alltag gerissen und mussten sich blitzschnell auf neue, teils anspruchsvolle Szenarien einstellen.

  • Forstunfall: Gleich zu Beginn wurde ein Forstunfall simuliert, bei dem eine Person unter einem schweren Baumstamm eingeklemmt war. Sorgfältig wurde die Einsatzstelle gesichert, der Baumstamm fachgerecht mit Hebekissen und Werkzeugen angehoben und die „verletzte“ Person befreit. Hier zeigte sich bereits, dass Teamarbeit und Kommunikation überlebenswichtig sind.
  • Katze auf dem Baum: Im nächsten Einsatz wurde die klassische Feuerwehr-Aufgabe abgearbeitet: Eine Katze musste von einem hohen Baum gerettet werden. Die Jugendlichen setzten Steckleitern ein, um das Tier in Sicherheit zu bringen.
  • ABC-Einsatz: Ein Szenario mit Gefahrenstoffen forderte die künftigen Feuerwehrleute besonders. In einem Kellerraum standen mehrere unklare Chemiefässer, zwei Personen lagen bewusstlos inmitten des potenziell gefährlichen Stoffes. Unter Einhaltung der ABC-Schutzmaßnahmen und mit Hilfe von Übungschemieschutzanzügen wurde die Rettung koordiniert durch geführt und abschließend eine Dekontaminierung der jungen Einsatzkräfte professionell durchgeführt.
  • Vermisstensuche an der Alz: Am Flusslauf der Alz galt es, eine vermisste Person zu finden. Ausgerüstet mit Lampen, Funk und Karte erkundeten die Gruppen das Gelände, durchsuchten systematisch den Damm und Umgebung. Bei der erfolgreichen Suche galt es auch, einen ersten medizinischen Zustand der Vermissten zubekommen und weitere Maßnahmen zu ergreifen.
  • Brandeinsatz gegen 1 Uhr: Mitten in der Nacht, als Müdigkeit und Dunkelheit zusätzliche Erschwernisse mit sich brachten, folgte der nächste Alarm: Ein Brand musste gelöscht werden. Die Jugendlichen rückten aus, bauten eine Löschwasserversorgung auf, sicherten das Gebiet und koordinierten die Brandbekämpfung unter Zeitdruck.
  • BMA-Alarm bei der Firma Linde um 5 Uhr morgens: In den frühen Morgenstunden schrillte erneut der Funkwecker. Diesmal handelte es sich um einen Alarm der Brandmeldezentrale (BMA). Besonderes Augenmerk lag auf der Orientierung im Werkgelände mit Hilfe von Laufkarten und dem schnellen Auffinden des ausgelösten Melders.
  • Ölspur – Straße reinigen: Der nächste Einsatz forderte die Jugendgruppe beim Absichern und Reinigen einer Straße nach einer Ölspur. Ordnungsgemäß wurde die Einsatzstelle abgesichert und mit speziellem Bindemittel die Gefahr beseitigt.
  • Retten aus Höhen und Tiefen: Zum Abschluss der praktischen Übungen wurde das Retten aus Höhen und Tiefen simuliert. Hier galt es eine verletzte Person schonend über einen größeren Anstieg zu bergen.
Gemeinschaft und Verpflegung

Neben den intensiven Übungen kam auch das Gemeinschaftsleben nicht zu kurz. In den einsatzfreien Zeiten wurde gemeinsam gekocht, gegessen und sich über die erlebten Szenarien ausgetauscht. Die Jugendlichen lernten nicht nur den Umgang mit Feuerwehrtechnik, sondern auch, wie man zusammen anpackt, sich gegenseitig unterstützt und Verantwortung übernimmt.

Viel Schlaf blieb den Teilnehmenden erwartungsgemäß nicht – das Erlebnis, zu jeder Tages- und Nachtzeit zu „Einsätzen“ gerufen zu werden, ließ die Anstrengung jedoch schnell in den Hintergrund treten.

Nach einer kurzen Nacht brachte Jugendwartin Elisabeth Namberger die Jugendlichen mit intensivem Morgensport auf Trab. Trotz Müdigkeit wurde gelacht, sich gegenseitig motiviert und so der Teamgeist weiter gestärkt.

Begeisterung trotz Mühe

Trotz der kräftezehrenden Einsätze und der kurzen Nächte zeigten sich alle begeistert, wie abwechslungsreich und realitätsnah die 24-Stunden-Übung gestaltet war. Sie konnten erleben, was es heißt, sich auf die Kamerad*innen zu verlassen, sich schnell auf neue Situationen einzustellen und selbst Verantwortung zu tragen.

Ein unvergessliches Erlebnis, das den Teamgeist stärkt, Wissen vermittelt und Lust auf mehr Feuerwehr macht!